
Spannendes Forschungsprojekt bei den Muggergittermachern
27. April 2018Im hinteren Bereich unserer zweiten Produktions- und Lagerhalle nimmt derzeit ein überaus spannendes Projekt Gestalt an. Im sogenannten ILERo-Raum sollen Nutzer Naturaufnahmen im 360-Grad-Modus visuell und akustisch so wahrnehmen können, als wären sie mittendrin.
ILERo ist die Abkürzung für Immersive Listening Experience Room. Dabei handelt es sich um ein Projekt der Hochschule Ansbach, die dafür einen externen Raum gesucht und mit Dr. Mehringer einen Unterstützer gefunden hatte. Prof. Dr. Cornelius Pöpel, der den ILEo-Raum mit seinen Studenten installiert hat, lehrt an der Fakultät Medien der Hochschule die Fächer Multimedia und Kommunikation (Bachelor) bzw. Multimediale Information und Kommunikation (Master).
Im ILERo-Raum taucht man akustisch und visuell in eine virtuelle Umgebung ein, ganz ohne Brille. Durch den 360°-Aufbau in Verbindung mit den aufgenommenen Geräuschen entsteht im Gehirn der Eindruck, man wäre direkt in der Natur.
Der ILERo-Raum ist Teil des Listen(n) Projekts. Dieses wurde vor vier Jahren von Prof. Dr. Paine in den USA gestartet. Fast genauso lang ist Prof. Pöpel daran beteiligt. Dieser sieht vielseitige Einsatzmöglichkeiten. So stellt er sich vor, Menschen für den akustischen Reichtum in Naturräumen zu sensibilisieren bzw. positive Eigenschaften des Naturerlebens für Personen virtuell zugänglich zu machen. Mithilfe dieses Systems können etwa Menschen, die aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen nicht in der Lage sind, selbst nach außen zu gehen, Natur mit allen Sinnen erfahren. Auch kann z.B. der Klimawandel akustisch erlebbar gemacht werden.
Es ist geplant, über viele Jahre hinweg Aufnahmen zu machen und diese auszuwerten. Der Aufbau von ILERo als einem Teil des Listen(n) Projekts ist laut Prof. Pöpel erst dann abgeschlossen, wenn der Raum zu hundert Prozent funktioniert. Das kann noch dauern und dabei auch ganz unerwartete Ergebnisse und Nebeneffekte bringen.
Auch Dr. Mehringer ist gespannt, welche Erkenntnisse dieses auf den ersten Blick unscheinbare Forschungsprojekt bringt. Wer weiß, vielleicht wird auch das Thema Insektenschutz davon profitieren.