Dr. Hans und Christian Mehringer (v.l.) in einer der Fertigungshallen; Foto: Spengler & Meyer

Fünf Jahre Chef der MGM – ein Interview mit Dr. Hans Mehringer – Teil 2

28. April 2020

Im ersten Teil des Interviews mit Dr. Mehringer gabe er uns einen Rückblick auf die vergangenen fünf Jahre, in denen er die Spengler & Meyer Gmbh als Alleingesellschafter und Geschäftsführer auf ein neues Niveau hob. Nachfolgend schildert er die gegenwärtigen Herausforderungen und seine Pläne für die zukünftige Entwicklung der Muggergittermacher, die 2020 ihr 30-jähriges Bestehen feiern.

Frage: Wo liegt derzeit der Schwerpunkt Ihres unternehmerischen Handelns?

Dr. Mehringer: Aktuell gibt es drei Hauptthemen: Den Ausbau unseres Vertriebsstandorts im Raum München – dort platzen wir aktuell aus allen Nähten, die Intensivierung unserer Vertriebsaktivitäten und dabei insbesondere den Ausbau der Online-Unterstützung des Vertriebs, wobei diese Aufgabe federführend mein Sohn umsetzt und schließlich alles, was im Zusammenhang mit Corona steht. Obwohl ich schon seit fast 30 Jahren Geschäftsführer bin, habe ich noch nie in meinem Leben Kurzarbeit beantragt.

Frage: Was haben Sie sich für die nächsten zwei Jahre vorgenommen?

Dr. Mehringer: Ich hoffe, dass uns Corona nicht das ganze Jahr intensiv beschäftigt, damit wir uns auf die zwei anderen genannten Themen konzentrieren können. Wir haben einige Jahre gebraucht, um die Firma absolut zukunftsorientiert aufzustellen. Jetzt möchte ich mit dem Schwerpunkt Marketing und Vertrieb die Ergebnisse dazu “ernten”. Dann gibt es natürlich noch einige Detailaufgaben: Wir wollen unser Rechnungswesen erheblich automatisieren und damit mehr Zeit für andere Aufgaben gewinnen. Und: Als einer der ganz wenigen Kunden unseres Systemanbieters Neher haben wir die Voraussetzungen für gebogene Elemente geschaffen und dafür letztes Jahr fast einhunderttausend Euro investiert. Diese PS müssen wir jetzt noch “auf die Straße bringen” und unsere Mitarbeiter für diese Aufgaben fit machen. Dann gibt es noch eine vage Überlegung über unser Kerngeschäft hinaus: Auf unserem Firmengelände haben wir ca. 12.000 qm Wiesenfläche. Dort würde ich mittelfristig gerne Gewerbeflächen zur Vermietung bauen. In Ansbach gibt es wohl kaum eine so innenstadtnahe, entwicklungsfähige Gewerbefläche in dieser Größe.

Frage: Wie bewerten Sie den Einstieg Ihres Sohnes in das Unternehmen?

Dr. Mehringer: Den Einstieg meines Sohns in das Unternehmen aus seiner absolut eigenständigen Entscheidung empfinde ich als “Traum”. Wir verstehen uns super und ergänzen uns sehr gut. Bei aller Aufgeschlossenheit für EDV und Digitalisierung hat mir mein Sohn als “digital native” in dieser Hinsicht einiges voraus. Da kommt ihm auch seine mehrjährige Erfahrung als IT-Business Berater und Projektleiter in einer IT- und prozessorientierten Unternehmensberatung zugute. Damit hat er sich eine sehr gute persönliche Akzeptanz bei unseren Außendienstlern erarbeitet. Und umgekehrt kann er von meiner langjährigen Erfahrung in Führungsfunktionen profitieren.

Frage: Was haben Sie im Jubiläumsjahr der Muggergittermacher geplant?

Dr. Mehringer: Aktuell sind wir aufgrund der Corona-Situation im Hinblick auf große (Kunden-)Events sehr zurückhaltend. Ich selbst habe schon eine große private Feier zu meinem 60. Geburtstag absagen müssen. Wenn es dann im Lauf des Jahres noch möglich ist, spontan mit allen Mitarbeitern und vielleicht deren Familien ein großes Grillfest auf unserem Firmengelände zu starten, dann wäre ich darüber schon sehr froh.

Frage: Dreißig Jahre sind die Muggergittermacher nun am Markt: Wie bewerten Sie derzeit die Entwicklung des Geschäfts?

Dr. Mehringer: So gut wie aktuell war das Unternehmen noch nie aufgestellt. Das ist auch daran nachvollziehbar, dass wir in 2019, dem Start-Jahr für unsere Maßnahmen zu Marketing und Vertrieb, einen historischen Höchstumsatz erreicht hatten. Bis Anfang März lagen wir bezogen auf diese guten Vorjahreszahlen wieder im Umsatzplus. Aktuell sieht es vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie allerdings nicht danach aus, dass wir am Jahresende den Vorjahresumsatz übertreffen. Mit Blick auf die Zukunft bin ich zuversichtlich, weil wir aufgrund unserer jetzigen Firmenaufstellung Top-Voraussetzungen für weitere Jahre mit historischen Höchstumsätzen haben.

Frage: Was wollen Sie bis Ende des Jahres unbedingt erreichen?

Dr. Mehringer: Trotz der derzeitigen Corona-Erschwernis behalten wir neben aktuellem Trouble-shooting im Tagesgeschäft den Vertrieb im Hauptfokus. Wir wollen aus dieser Krise mit einer gestärkten Wettbewerbsposition hervorgehen.

Wir danken Dr. Mehringer für das Interview.