Dr. Hans Mehringer und Blick in die Fertigungshalle nach dem Umzug; Fotos: Spengler & Meyer

Der Umzug ist für uns ein Quantensprung

10. Mai 2019

Im Dezember 2017 zogen die Muggergittermacher innerhalb der Stadt Ansbach um. Seitdem sind eineinhalb Jahre vergangen – Zeit für ein erstes Resümee. Wir fragten Geschäftsführer Dr. Hans Mehringer, was sich seitdem alles verändert hat und wie er das „neue“ Firmengebäude in der Gutenbergstraße einschätzt.

Herr Dr. Mehringer, seit Dezember 2017 befindet sich der Firmensitz in der Gutenbergstraße in Ansbach. Haben sich Ihre Erwartungen an den neuen Standort erfüllt? Wenn ja, wie lautet Ihr erstes Fazit?

Dr. Mehringer: Unsere Erwartungen haben sich voll erfüllt, eher noch überschritten. Wir können uns heute gar nicht mehr vorstellen, wie das Arbeiten jetzt noch in der Grenzstraße wäre. Hier können wir uns viel mehr darauf konzentrieren, was wir besser machen können und wie wir die Möglichkeiten, die wir hier haben, mit Volumen füllen.

Was sind die wesentlichen Vorteile im Vergleich zum alten Standort?

Dr. Mehringer: Da kann ich vieles aufzählen: Zunächst haben wir jetzt keine Parkplatznot mehr. Unsere Sachbearbeiter besitzen bessere Arbeitsmöglichkeiten. Im Gegensatz zur Grenzstraße haben wir hier abgeschlossene Räume und Besprechungszimmer, dazu bessere klimatische Verhältnisse, sowohl im Büro mit Klimaanlage als auch in den Fertigungsräumen, die von Grund auf viel kühler und angenehmer sind, als das in der Grenzstraße aufgrund der Bauweise und der Sonneneinstrahlung der Fall war. Viel besser sind auch die Anliefer-, Ablade- und Verlademöglichkeiten – das können wir heute alles in geschlossenen Hallen machen und dabei die Fahrzeuge im Warmen und Trockenen beladen – ohne Zeitdruck und ohne Wärmeverluste. Daher sind auch in diesem Bereich die Arbeitsbedingungen besser. Nun laufen unsere Mitarbeiter weniger Gefahr, sich zu erkälten.

Das ist ja schon eine ganze Menge…

Dr. Mehringer: …ein großer Vorteil ist auch der Materialfluss in der Fertigung. Wir tun uns viel leichter, unser Rohmateriallager zu bestücken, da wir mehr Platz zur Verfügung haben. Wir können gleichzeitig das Materiallager befüllen und auf der anderen Seite weiterarbeiten. In der Vergangenheit war entweder das Eine oder das Andere möglich. Mit dem Wegfall der Raumknappheit sind die Bedingungen viel ergonomischer und weniger körperbelastend. Wir haben außerdem keinen Aufzug mehr, können das Material mit den Transportwägen auf einer Ebene bewegen. Nun sitzt auch die Sachbearbeitung direkt neben der Fertigung, was die Kommunikationsmöglichkeiten der Mitarbeiter verbessert.

Der Umzug hat sich also wahrlich gelohnt für Sie…

Dr. Mehringer: Zusammengefasst bedeuten die Bedingungen nach dem Umzug für uns einen Quantensprung. Davor hatten wir Kapazitäten in der Spitze von 40.000 gefertigten Elementen. Diese könnten wir locker um 50 bis 100 % erhöhen, ohne dass wir wieder in eine ähnlich beengte Situation geraten könnten, wie wir sie früher bei 40.000 Elementen hatten.

Gibt es überhaupt irgendetwas, das Ihnen zur Zufriedenheit fehlt?

Dr. Mehringer: Das sind lediglich zweitrangige Details wie etwa mehr Ablageflächen im Büro.

Gab es größere Reibungsverluste innerhalb der ersten zwölf Monate nach dem Umzug? Wenn ja, wie haben Sie diese gemeistert?

Dr. Mehringer: Der Umzug hat reibungsloser funktioniert, als ich das vorher erwartet hätte.

Was sind die nächsten Schritte am neuen Standort?

Dr. Mehringer: Mit dem Thema Elektrorollos sind wir noch nicht ganz aus den Startlöchern herausgekommen. Das hängt damit zusammen, dass wir in diesem Jahr noch nicht so viele Bestellungen von Elektrorollos hatten. Diese hochwertigen Produktlösungen gibt es zwar schon seit etlichen Jahren, jedoch ist der Stückzahlanteil relativ klein. Aus Kostengründen werden diese vorwiegend an Gewerbekunden verkauft. Dann arbeiten wir daran, zukünftig auch gebogene Elemente zu fertigen. Hier können wir einen weiteren Kompetenzschritt vollziehen. Die Maschine dafür ist mit einer Investition in der Größenordnung von 50.000 € verbunden. Dies wollen wir am Ende der Saison umsetzen.

Sehr wichtig für weitere Entscheidungen wird auch die Einarbeitung meines Sohnes sein. Dieser wird in einem Zeitraum von sechs bis neun Monaten in alle Arbeitsbereiche eingeführt und dabei alle Abläufe kennenlernen. Danach soll er beurteilen können und erkennen, wo es weitere Optimierungsmöglichkeiten gibt. Es gibt zwar ganz wenige Punkte, wo wir aktuell ein Defizit empfinden, doch ein Blick aus der “Adlerperspektive” bietet viele Chancen und ist mehr als das Erkennen von Defiziten.

Welche Investitionen stehen ggf. im nächsten Vierteljahr infolge des Umzugs an?

Dr. Mehringer: Ein Ziel ist die Steigerung der Attraktivität der Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter samt Aufwertung der Firmenküche. Dann wollen wir wie bereits angesprochen die Biegemaschine installieren. Ansonsten sehe ich keinen großen Investitionsbedarf im Kerngeschäft.

Welches Resümee ziehen Sie eineinhalb Jahre nach dem Umzug? Was bedeutet der “Quantensprung” für Sie?

Dr. Mehringer: Ich bin froh und dankbar, weil ich den Umzug wie vieles in meinem Leben als einen Segen empfinde: Es ist etwas, was man nicht zu 100 % planen kann, sondern eine Möglichkeit, die sich eröffnet hat und die über das hinausgeht, was man oft mit intensiver Planung anstrebt. Man kann im Zeitpunkt solch einer Entscheidung, in dieser Lebenssituation, das Leben nicht gänzlich überblicken. Wenn letztlich alles besser läuft als man glaubt, dann ist das eben auch ein Segen.